Samstag, 17. Juli 2010

Erste Etappe ist geschafft - und wir auch!

Im Ziel nach 4:08h

Leider war die Nacht sehr kurz, Rainer (Namen geändert, Anmerkung der Redaktion) unser Zimmerkollege hat noch bis spät in die Nacht seine Umbauaktion durchgezogen. Durch den Umstand, dass wir weder Montageständer noch ausreichend Licht zur Verfügung hatten, verlagerten wir diese Aktion in den Vorraum unseres Zimmers. Und eben dieser Punkt führte zu unzähligen nervigen Fliegen, Mosquitos, Schnacken und anderen Kleinlebewesen die einem den Schlaf raubten.

Nun stehen wir, Nico, nach 3 Jahren, und Daniel, nach 6 Jahren, wieder gemeinsam am Start eines Rennens -und das Dank Nicos C-Lizenz direkt in Startreihe 2 von 1100 Starten.  Unglaublich, vor allem mit dem Hintergrund, nur 4 Wochen Vorbereitungstraining in den Beinen zu haben.

Pünktlich um 9.30h fiel der Startschuß bei bedecktem Himmel, der die Angst weckte, im Regen fahren zu müssen. Zum Glück erreichten wir das Ziel vor dem Regen! Der Start verlief sehr hektisch, ständiges Beschleunigen und Abbremsen durch unzählige Hindernisse erschwerten es einem, den Rhythmus zu finden. Nachdem dann der Start offiziell freigegeben wurde, hieß es Feuer frei. Wir mussten uns gegenseitig ständig bremsen, wir waren einfach zu schnell unterwegs. Am Ende der Etappe hatte Nico einen Durschnittspuls von 158 Schläge pro Minute und Daniel 168 Schläge pro Minute bei  4 Stunden Fahrzeit. Wir haben aber keine Vergleichswerte, da wir in der Freizeit von solchen Foltermethoden abgekommen sind ;).

Weiter gings auf größtenteils Schotter mit einigen heftig steilen Rampen und sehr viele Flachstücken, bei denen das Tempo extrem hoch lag und es sich als schwer herausstellte, die „richtige Gruppe“ für unser Tempo zu finden.

Nach Kilometer 50 und der ersten Verpflegungsstation kam das eigentliche Ziel am heutigen Tag – die Mariabergalm. In Anbetracht unseres bisherigen Tempos haben wir aufs kleine Kettenblatt gewechselt, doch schon bald wurde es immer steiler, steiler und nochmal steiler. Im Prinzip befuhren wir die Skipiste – nur nicht im Winter schön im Schnee auf Brettern hinunter sondern im Sommer mit einem Zweirad bergauf.
Die letzten 300 Höhenmeter gaben uns den Rest. Im Roadbock stand die Passage als „Schiebestück“. Optimistisch sagten wir noch, mal schauen ob wir auch tragen müssen.
Als wir die letzte Kehre passierten, meinten wir – es ist geschafft! Nur was sich dann in unser Sichtfeld manifestierte, war dieser unglaublich steile und extreme letzte Teil mit bis zu 21% Steigung.
Wenn man dann noch das ganze Feld schieben sieht, wird einem anders zu Mute. Genau zu diesem Zeitpunkt meldete sich Daniels Magen, der für die lange Schiebepassage außer Gefecht war. Nach 10min Pause und langsamen Besteigen des Berges war der höchste Punkt der heutigen Etappen bezwungen. Und leider sehr viel Zeit verloren auf den letzten Metern. Nun hieß sich für die Abfahrt konzentrieren, welche wiederrum nur aus Schotter bestand, aber  viel Spaß machte. Sehr viele kleiner Anlieger in den Kurven, knochentrockener, staubiger Boden machten die Abfahrt wirklich zum Genuss – hoffentlich bleibt das so!
Die letzten 10 Kilometer versuchten wir, die verlorene Zeit aus der „Notrast“ aufzuholen und kamen nach 4:08h auf Platz 158 ins Ziel. Ausbaufähig würden wir sagen, nachdem Daniel mit seinem Magen kurzzeitig Probleme hatte. Und Nicos Hand hält – auch wenn die Abfahrten nicht Vollgas genommen werden können. Wir freuen uns auf morgen und gehen jetzt zurück in die Expo Area der Transalp zur Pasta Party!

Vorschau auf morgen: Die Beine werden reanimiert und fühlen sich gut an, in Zahlen müssen die morgen nämlich einiges bewältigen – es geht nach Ischgl. 77km, 3184 Höhenmeter bergauf, max. Höhe 1967m.

Sigma Rox 9.0 Leistungsdiagramme im Anhang, werden nachgereicht

Nico vor geschätzten 1098 anderen Teilnehmern :)

Einfach zuviele Pulsgeräte - neu gesynct und tut wieder!


Kurz nach Füssen - um Platz 60


Die Hälfte der Mariabergalm ist geschafft




Erster unvorgesehener Halt