Freitag, 23. Juli 2010

Attacke...

7. Etappe
Male-Madonna di Campiglio
Vor dem Start - wir fühlen uns gut!

Das heutige Höhenprofil - eigentlich geht es nur bergauf :)

Leider haben wir heute keine Bilder von unterwegs gemacht, dafür gibt es zwei Gründe: Zum Einen waren wir zu gut unterwegs und zum Anderen ging spielte heute das Wetter nicht mit.
Die heutige Etappe ist die kürzeste Etappe der diesjährigen Transalp 2010. Allerdings ging es fast nur bergauf und die Anstiege waren extrem steil mit einige Laufpassagen.
Für uns war das der Tag der Wahrheit: Die Strecke war kurz genug, um von Anfang an alles zu geben, in der Hoffnung, die Kraft reicht bis zum Ziel.
Zimmerkollege Rainer entspannt auf seine eigene Art und Weise. Genial!

Daher starteten wir direkt durch: Der erste Berg nach dem Start war unsere Hoffnung, vor den großen Massen in den darauffolgenden Trail inkl. Abfahrt zu kommen. Der Plan ging auf, wir überholten nonstop andere Teilnehmer und platzierten uns im Startblock B. Der Pulsbereich war zwischen 170-180 und sind kräftetechnisch am Limit gefahren. Nach dem ersten Anstieg inkl. Abfahrt folgte eine Verbindungsstrecke auf Asphalt zum nächsten Berg. Leider hatten wir keine Gruppe die uns half, trotz animieren „lutschen“ die Gegner im Windschatten. Da wir aber heute alles auf eine Karte setzten versuchten wir, dass Tempo hochzuhalten. Außerdem pokerten wir, die 1. Verpflegungsstation sah uns nur vorbeifahren. Ohne Helfer und Betreuer verlieren wir einfach zu viel Zeit beim Auffüllen der Flaschen und Essen fassen.

Nun kam aber der Hammer, der letzte Anstieg, aufgeteilt in 3 Abschnitte mit teilweise extremen Steigungen, die wohl einige schieben mussten. Wir merkten langsam aber sicher, dass wir so weit vorn bisher noch nie gewesen waren. An der Verpflegungsstation wurde uns essen und trinken gereicht, anders als die Etappen vorher, wo wir schauen mussten, überhaupt irgendwas zwischen die Finger zu bekommen. Da freut man sich von netten Damen bedient zu werden! Die erste Rampe holten wir noch einige Plätze auf, bis dann die Steigungen uns aufstellten. Teilweise so steil, dass man voll konzentriert versuchten musste, nicht vom Rad zu kippen. Die zweite Rampe war dann mit unfahrbaren Treppentrails versehen – laufen bzw. rennen war angesagt. Eigentlich nicht unser Ding, aber die Motivation war so hoch, selbst das lief heute gut. Nach der zweiten Rampe waren wir uns nicht mehr sicher wo wir uns befanden. Wir haben auf unserem Lenker jeden Tag das Höhenprofil der Etappe aufgeklebt, leider immer zu klein. Aber zumindest weiß man dann, was einen noch erwartet. Doch wenn man nicht weiß, wo man sich gerade befindet, nutzt das nicht. Eigentlich waren wir schon bereit für die Abfahrt, dann kam Rampe Nr. 3. Wieder extrem steil, wieder extrem heftig und trotzdem ging es einigermaßen vorwärts. Kurz vor dem Gipfel wollten wir noch ein Bild machen, da wir durch den sehr schnellen Rennverlauf nicht dazu kamen. Genau in diesem Moment öffnete sich der Himmel und Dauerregen mit Graupel war angesagt. 

Die Alarmglocken läuteten, die neu gekaufte Kamera musste wasserdicht verstaut werden. Kein leichtes Unterfangen wenn ein Wolkenbruch niedergeht, dass Trikot zugemacht werden muss, Brille am Lenker hängt und man sich schon in der Abfahrt befindet. 
Komplett durchnässt

Dusche und Waschmaschine in Einem!


Unser schönstes und nobelste Hotel während diesem Event - und trotzdem relativ günstig.

Armin bei der Wäsche



Die Abfahrt war eine Highspeed Schotterabfahrt – wieder machten wir einige Plätze gut. An dieser Stelle muss Kritik an der Organisation geübt werden: Es kamen in dieser Abfahrt insgesamt vier große LKW-Betonmischer entgegen. Einfach krass wenn man am Limit fährt, es in Strömen regnet, man durchs Überholen nie auf der Ideallinie ist und in jedem Moment mit einem LKW rechnen muss. Sowas darf nicht sein! Es folgten noch weitere kurze Singletrails durch moorastigen Boden und Wurzeln – der Regen machte es noch schwerer. Aber dadurch konnten wir zumindest mehr aufholen und erreichten nach einem Sprint durch Madonna di Campiglio nach 3:20h das Ziel. Das entspricht Platz 47 nach 2320 Höhenmeter, wir sind überglücklich und freuen uns riesig. Damit sollten die Top100 in der Gesamtwertung endlich erreicht sein!


Viele Grüße aus dem dauerverregneten Madonna di Campiglio und dem schönsten Hotel unserer Transalp, dem Dolce Vita
Freuen uns riesig über das Hotel - nach unzähligen Absteigen kein Wunder

Vorstellung: Unsere Laufräder Crankbrothers Cobalt


Crankbrothers Cobalt Laufräder
Noch im ungefahrenen Zustand
Wir wurden für die Transalp mit den Cobalt Laufrädern ausgestattet, welche bis heute ohne Probleme durchhielten.
Das Auffälligste ist, wie immer bei Crankbrothers, die eigene und andere Optik. Die Nabenkörper sind sehr fein und edel gefräst, in schönem Eloxal-Gold gehalten. 24 Speichen pro Laufrad, die nur halb so lang wie üblich sind, die andere Hälfte besteht aus den längsten Alunippel die es gibt. Die Laufräder sind somit perfekt für’s Eisdielenposen geeignet. Optisch und technisch gesehen sind sie einmalig, so lassen sich die Naben ohne Werkzeug komplett zerlegen, alle Teile sind somit im Handumdrehen gefettet und gewartet. Dabei ist zwischen jedem Bauteil ein Dichtring um die Haltbarkeit der Lager zu gewährleisten. Einzig der etwas zu lockere Freilauf könnte gefährlich werden, weiß man es, passiert nichts. Zieht man allerdings an der Kassette, kann es sein das der Freilauf sich löst. Daher aufpassen! Die Felge hat eine Innenweite von 19mm und ist somit auch für dicke Pneus in 2,4“ Breite geeignet. Sie hat keine Löcher und ist somit ohne Felgenband fahrbar bzw. als tubeless Felge mit dem beigelegten Ventil fahrbar. Daniel fährt mit Schlauch, Nico als tubeless. Bei beiden bisher keine Probleme bis auf jeweils einen Platten. Selbst heftigste Abfahrten mit über 20km Länge in einem Hardtail mit vielen und extremen Schlägen durch Felsen und Steinsbrocken haben den Laufrädern nichts angehabt, kein Speichenbruch etc.. Die Felge scheint dellen resistent zu sein, nach Durchschlägen schaut sie immer noch sehr gut aus.
Zweigeteilter Schnellspanner, schwarzer und goldener Excenter
Ein weiteres Highlight sind die Schnellspanner: Er besteht aus zwei Hebeln mit jeweils unterschiedlichen Exzentern, der kleine Goldene zum vorspannen, der große Schwarze zum endgültigen fixieren. Der Freilauf ist laut und durch die hohe Anzahl der Klingen hat er einen eigenen Sound, einfach schön! Umbau auf Steckachse ist möglich.
In Kombination mit anderen Crankbrothers Anbauteilen kann man sein Rad dezent aber extrem hochwertig gestalten, die verwendete Eloxate, Schriftzüge passen perfekt überein.
Ein Hinweis: Die Shimano XT 770 32-11 Kassette passt wegen der langen Nietstifte nicht, wir montierten daher die 40 gr schwerere XT 770 34-11. Zum Glück, wir sind jeden Tag erneut froh über das 34er Ritzel... ;)



Wenn die Scheibenbremse streikt...

Und noch einen Tipp für alle Avid Elixir Bremser:
Nach einer extrem langen und steilen Abfahrt kam auf Etappe 5. eine schmale Holzbrücke, welche nur im Laufen überquert werden konnte (Nico fährt einen 68cm Riser). Nico stellte das Bike auf das Hinterrad und schob es vor sich her, bis plötzlich der Druckpunkt komplett weg war. Dann steht man plötzlich da in der Abfahrt... aber es gibt einen Trick, den wir nun bei beiden Bikes anwenden konnten:
Avid Elixir 5 Bremse


Den eigentlichen Hebel vom Lenker wegdrücken bis dieser ausrastet. Gedacht ist das Ganze als Crash-Schutz, damit der Hebel heil bleibt und der Rahmen nicht vollkommen hinüber ist. Macht man dies schnell und ruckartig, wiederholt dies einige Male kam bei uns zumindest der Druckpunkt wieder zurück. Schnell waren wir wieder versöhnt mit Mr. Sram und freuen uns über die super Bremsleistung der Elixir..