Donnerstag, 22. Juli 2010

Die Königsetappe ist gemeistert..

5. Etappe Livigno – Ponte di Legno


Nachtrag von gestern, die Internetverbindung in Passo del Tonale funktionierte nicht.

Auch von unserer Seite: Tiefe Anteilnahme um den tragischen Tod des verstorbenen Schauspielers und Transalp Challengers Heinrich Schmieder.


Heute morgen war es soweit – die Königsetappe stand an. Nach der gestrigen 4. Etappe waren wir komplett am Ende, die Beine komplett leer, der Rücken schmerzt, der Nacken brennt und die Hände haben Druckstellen (daher Vorbau nun mit 3cm Spacern).

Daher wählten wir die einzige Methode zur Besserung – Erholung. Nach Ankunft im Hotel direkt eine Stunde aufs Ohr gelegt und zum ersten Mal während dieser Transalp 8 Stunden geschlafen.Und es hat sogar geholfen. Aber der Reihe nach…
Wir waren um 8.10Uhr am Start (Einlaß zur den Startblöcken ist um 8Uhr) und waren natürlich wieder hinten platziert. Selbst vor 8Uhr bildet sich in Block C eine Schlange vor dem Einlaß – wirklich krank. Die Startblöcke werden nach der Gesamtplatzierung aufgesetzt, dass heißt in unserem Fall Block C da wir knapp die Top100 verpassen. Allerdings starten auch in Block C Mixed, Damen und Master Teams, welche bis zu 2-3 Stunden pro Etappe mehr brauchen wie wir. Das heißt jeden Tag mehrere hundert Biker überholen.
Doch heute wurde dies zum Verhängnis, direkt nach dem Ort Livigno führte die Strecke, mal wieder, eine Skipiste hinauf. Diese war wieder so extrem steil, dass die ersten 400 Meter geschoben wurde – dann steht man mal 5min auf einem Fleck bis man überhaupt weiter kann.
Nico hat selbst frueh morgens beste Laune



Videomotocrossmaschine haengt fest

Kommt dann noch eine Engstelle hinzu, wie Singletrails oder schmale Brücken kostet das zusätzlich Zeit. Als dann noch das Kameramotorrad an einer extrem steilen Rampe auf dem Singletrail feststeckte fällt es schwer ruhig zu bleiben. So hatten wir erst nach ca. 2 Stunden uns „frei fahren“ können und sind in unserem Leistungsfeld angekommen. Dieser Umstand nervt, wieso wird nicht einfach nach den exakten Zeiten der Gesamtwertung die Blöcke verteilt?
Nach Stunde 2 kamen wir richtig in Fahrt, dass Tempo war gut, wir fanden die richtigen Gruppen und konnten uns so Stück für Stück vorarbeiten. Die Abfahrten waren der Wahnsinn, heftige „Schotterabfahrten“, welche einem wirkliche alles abverlangen. Extrem steil, extrem steinig mit teilweise Geröllfeldern. Ebenso die steilen Singletrails, so dass man nur komplett auf der Bremse steht. Dabei zeigt es sich, dass man mittlerweile anderes Terrain erreicht: Die Trails waren super steinig und felsig, die Schläuche pflasterten den Trail. Auch uns erwischte es, als wir versuchten weiter Boden gut zu machen, bei einem hefigen Geröllteil passierte es: Das Hinterrad nicht genug entlastet, Durschlag, Luft draußen. Obwohl es nach 2min weiter ging sind 30 Fahrer an uns vorbei. Die Leistungsdichte ist wirklich heftig. Insgesamt schlauchte die Etappe einfach sehr durch die heftigen Abfahrten, die Hände waren so beansprucht nach 20km Abfahrt, dass man kaum mehr Bremsen und den Lenker festhalten konnte. Viele Stürze waren die Folge, hoffentlich ohne bleibende Verletzungen!
Nach 65km kam dann der eigentliche Hammer – Passo Mortirolo (bekannt vom Giro d’Italia). Der schwierigste Pass der Alpen siehe Roadbike. Eigentlich keine richtige Straße, vielmehr ein geteerter Forstweg. 1500 Höhenmeter am Stück bei einer Steigung, die wir zuvor noch nie an einer geteerte Straße gesehen haben. Doch erstaunlicherweise konnten wir unser Tempo durchhalten und kämpften weiter bis zur Schlußabfahrt nach Ponte di Legno. Die letzten 10km vor dem Ziel waren wieder hart – Ebene und ein kleiner Anstieg. Doch die Beine spielten mit – nach 7:04h erreichten wir auf Platz 94 das Ziel.

Im Ziel nach 7:04h, dreckig, fertig aber gluecklich


Unser Trek Elite Hardtail meisterte die Etappe mit bravour!


Nun heißt es nach Bikewartung und Berichte schreiben ab ins Bett… Übrigens sind wir in Passo del Tonale, direkt im Skigebiet. Im Sommer ist das hier eine Geisterstadt. Das heißt morgen früh vor dem Start erstmal 9km Passabfahrt an den Start. Solange es nur bergrunter geht – toll!


Auswertung der Etappe

Hinweise auf Deutsch-Italienisch

Zum ersten Mal keine Pasta, FLEISCH PUR!