Samstag, 24. Juli 2010

Überglücklich in Riva angekommen


8. Etappe - Schlußetappe
Madonna D.C.-Riva

Bevor wir mit dem Tagesablauf beginnen: Wir sind uns immer noch nicht bewusst, was da vor ein paar Stunden abging. Wir haben tatsächlich die letzte Etappe auf Platz 22 beendet. Einfach der Wahnsinn! Aber der Reihe nach…
Heute war es soweit: Der letzte Tag, die letzte Etappe, das letzte Mal um 6Uhr aufstehen und direkt ins Trikot. Das letzte Mal die Transalptasche packen, das letzte Mal Gels und Riegel portionieren, das letzte Mal Getränke anrühren, das letzte Mal 3-Schicht-Ölung anwenden (Pferdesalbe, Sixtus Active Creme, Sixtus Startöl), das letzte Mal im Stress pünktlich zum Start zu kommen, das letzte Mal aufs Bike für diese Woche.
Doch erstmal müssen wir nochmal ein Wort zu unserem Hotel verlieren: Noch nie haben wir so gut geschlafen, die Betten waren ein Traum. Das moderne Ambiente lässt einen in eine andere Welt abtauchen – als wir dann zum Frühstück den offen angelegten, im modernen Holz-Fachwerk, Speisesaal betraten, trauten wir unseren Augen nicht. Die gigantische Auswahl an Essen, von Lachs, leckerstem Käse und Schinken über 5 verschiedene Kuchen und Torten bis zu Müslivarianten, die uns zuvor unbekannt waren. Obwohl wir endlich in Startblock B waren nach unserem Gesamtrang 95 nach Etappe 7, haben wir während dem Frühstück beschlossen, dass wir auf eine gute Startposition verzichten und lieber das Frühstück in vollen Zügen genießen. So sind wir erst 30min vor dem Start in die Startaufstellung gekommen, allerdings war das nebensächlich. Wir hatten das Beste Frühstück überhaupt – Essen ist neben biken doch das Schönste auf der Welt (und ein, zwei anderen Dingen).
Das wohl beste Frühstücksbuffet, Hotel Dolce Vita

Die Etappe begann mit einer 12km langen Abfahrt, welche im neutralisierten Start bewältigt werden musste. Wäre die Abfahrt frei gewesen, hätte es Tote und Verletzte gegeben, da selbst auf Platz 200 ein hohes Risiko eingegangen wird beim Überholen in der Gruppe von 1100 Starter zu stürzen.
Die Stimmung ist super vor der letzten Etappe
Nach der Abfahrt ging es direkt in den ersten und längsten Anstieg, die Beine waren im Einstieg bleischwer, da die 12km Abfahrt bei 18°C wirklich alles abkühlte. Doch wir haben uns an das fast forward murnau Team (über die wir noch einen gesonderten Bericht machen möchten) angehängt und haben deren wahnsinniges Tempo versucht zu halten. Im Prinzip wendeten wir die gleiche Taktik wie gestern an: Von Anfang an Vollgas, alles auf eine Karte.
Die Beine waren schnell da, der Druck auf dem Pedal stimmte. Die Jungs zogen uns bis kurz vor den Gipfel, dass Tempo war wirklich klasse. Kurz vor dem Gipfel  erreichten wir die Norgaard-Sisters (führendes Damenteam) und hatten bereits eine super Position vor der Abfahrt. Es folgten ein flaches Verbindungsstück auf der Straße und ein paar Wellen, die immer wieder unsere Gruppe von 15 Leuten sprengten. Kurz vor Riva erhob sich ein böser Anstieg, der zur Hälfte unfahrbar war. Das heißt rennen, rennen, rennen. Oben völlig fertig am Ende dieser Gruppe angekommen, versuchten wir nun in der Abfahrt zum Gardasee das Tempo mitzugehen. Der Trail war der Wahnsinn, voll am Anschlag heftigste Absätze, Felsen und Steine mit dem Hardtail bewältigen – typisch für den Gardasee. Das Bike hielt aber durch, bis auf die Kette, welche über die Kurbel sprang und sich festklemmte. Kurzer Stopp, völlig panisch die Kette wieder gerichtet und ab gings. Doch wir hatten weniger Probleme wie die Anderen in dieser Gruppe und konnten unsere Fahrtechnik ausspielen. Unten angekommen waren wir plötzlich alleine. Alleine vor Riva, alleine vor dieser Gruppe. Nun waren es noch 5km bis ins Ziel, über die Straßen durch Riva, welche nicht abgesperrt waren. Völlig am Anschlag haben wir sogar zwei weitere Teams vor uns geschnappt und haben im Zielsprint tatsächlich Platz 22 erreicht. Wenn man unsere Vorbereitung und den bisherigen Verlauf der Transalp sieht, können wir unglaublich glücklich sein. Und genau das sind wir nun auch und genießen das Wochenende am Gardasee! Wir haben uns jede Etappe gesteigert, von Platz 164 auf Etappe 1 bis zum Platz 22 auf Etappe 8. Einfach genial!
Sektempfang im Ziel in Riva


Ab in den Gardasee

Jochen C. und Jan B. sind seit gestern mit uns unterwegs, danke dafür!

Nach 8 Tagen haben wir das Ziel erreicht - den Gardasee!




Unser Hotel in Arco
 
Wir werden noch ein paar Bilder und Statements aus Riva heute und morgen bringen, jetzt müssen wir aber erstmal feiern gehen – wir haben die Transalp 2010 überlebt!